Projekt Indien

 Biologische Landwirtschaft in Südindien

42 Kleinbäuerinnen und 42 landlose Landarbeiterinnen aus 42 Dörfern lernen in einem Projekt der Bon Secours Schwestern in Tamilnadu traditionelle Anbaumethoden kennen. Dabei werden die Kleinbäuerinnen in Kursen geschult, ihre Höfe auf biologischen Anbau umzustellen. Die landlosen Landarbeiterinnen werden darin unterstützt, Küchengärten einzurichten, um so die Ernährung ihrer Familien zu verbessern. Neben den Kursen werden die Frauen vor Ort beraten. Zusätzlich werden Modellfarmen und -gärten eingerichtet, in denen praktische Übungen durchgeführt werden können und die allen Interessierten zugänglich sind. 

Der New Jerusalem Convent der Bon Secours Schwestern liegt in einer ländlichen Region, die bekannt ist für ihre Textilindustrie. Besonders berühmt sind die Seidensaris aus der Region, die auf Handwebstühlen gefertigt werden. Von den 1500 WeberInnen sind 500 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren. Auch sonst ist Kinderarbeit weit verbreitet.


Aktivitäten des New Jerusalem Convent:
+ Frauen-Empowerment: Spar- und Kreditgruppen, wirtschaftliche Alphabetisierung, Kontakte zu Banken
+ Kinder: Bildung, Programme für Schulabbrecher, Programme für arbeitende Kinder bzw. Prävention von Kinderarbeit
+ Gesundheit: Mutter-Kind-Gesundheitsprogramm, Gesund-heitserziehung, Förderung der traditionellen Siddha- und Kräutermedizin; + Verwendung von Hausmitteln
+ Schulungen für Frauen in den Gemeinderäten
+ Berufsausbildung: Schneidern, Sticken, Produkte aus Plastikdraht
+ Wasser und Sanitäreinrichtungen: Toiletten, Wasserschutz, Hygieneprogramme
+ Nachhaltige Landwirtschaft: Modellfarmen, Anbau von Blumen und Gemüse für den Verkauf
+ Biologische Küchengärten für landlose Landarbeiterfamilien

Der Distrikt Thiruvannamalai in Tamilnadu, Südindien, ist ein traditionell landwirtschaftliches Gebiet. Durch die von der indischen Regierung propagierte „grüne Revolution“ wurde die Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten auf intensive Bewirtschaftung mit chemischen Düngern, Hybridsaatgut und hohem Wasserverbrauch umgestellt. Das führte zur Abhängigkeit der Bauern von Saatgut- und Düngemittelfirmen und zur Verarmung und Verschuldung der Bauern. In der Folge haben viele ihr Land verloren und sind in Städte abgewandert.

In den letzten Jahren haben NGOs begonnen, alte Anbaumethoden wieder einzuführen. Die Erfolge sind vielversprechend, und so haben sich die Bon Secours-Schwesten entschlossen, diesen Ansatz aufzugreifen. Durch die Umstellung auf biologische Anbaumethoden soll eine nachhaltige Landwirtschaft und der Schutz von Boden und Wasser erreicht werden. Die Produktion von lokalem Saatgut und organischem Dünger senkt die Kosten und die Abhängigkeit von Banken, Saatgut- und Düngemittelfirmen. So können die beteiligten Frauen die Ernährung ihrer Familien sicherstellen, und das Leben auf dem Land wird wieder lebenswert.

Kurskosten für 1 Frau: € 60,-
Das Projekt wird von der Fastenaktion mit € 5.000 unterstützt.

 


 

Projekt Peru

 Neubau der Schule Sta. Bernadita in Piura

Die Institución Educativa Sta. Bernadita in Piura, bestehend aus einem Kindergarten und einer sechsjährigen Volksschule wurde 1990 gegründet. Sie ist in zwei Privathäusern untergebracht und platzt aus allen Nähten. 330 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren besuchen die Schule, die nicht mehr den Bauvorschriften für Schulen entspricht.
Die Bevölkerung in Piura ist arm, sie lebt von der Landwirtschaft und vom Handel: Fällt eine Ernte gut aus, gibt es auch Einkommen, fällt sie schlecht aus, gibt es Mangel an allem. Das führt zu Arbeitslosigkeit, Armut und gesundheitlichen Problemen. Die Kinder, die den Kindergarten und die Schule besuchen, stammen aus armen Verhältnissen. Damit der Schulbesuch leistbar bleibt, ist das Schulgeld niedrig, und es werden Stipendien vergeben.
Mit der Errichtung einer neuen Schule wurde bereits begonnen. Der Sportplatz samt Überdachung, die Umzäunung des Grundstücks und der Eingangsbereich sind fertig. Das Geld dafür kam aus verschiedenen Aktivitäten der Schule (Tombolas, Feste, etc.) und aus Spenden aus Österreich. Jetzt kommen die Schulklassen an die Reihe.

Die Fastenaktion unterstützt den Bau der Schule mit € 20.000 (5 Klassenräume).

 


 

Projekt Südsudan

 Frieden und Versöhnung als pastorale Herausforderung

Die Kirche im Südsudan setzt sich seit vielen Jahren für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung ein und sieht darin eine große pastorale Herausforderung. In den Pfarren setzen sích Gruppen für ein versöhntes Miteinander ein. In Kursen lernen sie die Grundlagen der Friedensarbeit kennen.


Seit der Unabhängigkeit des Sudans vom Kolonialregime (1956) suchte der Südsudan mehr Selbstbestimmung. Nach fast 50 Jahren Krieg wurde das Land im Jahr 2011 unabhängig. Doch es gibt weiterhin Konflikte: Grenzkonflikte mit dem Nord-Sudan, Zusammenstöße zwischen den rund 200 Stämmen im Land oder zwischen Klans wegen Rinderdiebstahls oder Heiratsfragen. Der Südsudan gehört zu den 15 ärmsten Ländern der Welt.


Der Krieg hat psychologische Wunden in der Gesellschaft hinterlassen, die an posttraumatischen Symptomen wie gewalttätige Überreaktion und Misstrauen leidet. Fr. Henry Gidudu, der Verantwortliche des Projekts, erklärte bei einem Besuch in St. Pölten: „Die Diözese Rumbek möchte dazu beitragen, die seelischen Wunden der Menschen zu heilen und eine Gesellschaft aufzubauen, die friedlich miteinander leben kann. In den Pfarren bemühen sich  Gruppen um Versöhnung und ein friedliches Miteinander: Schwerpunkte dabei sind die faire Nutzung von Ressourcen (z.B. Weiden und Wasserstellen für Tiere), das friedliche Koexistenz der Stämme und die Versöhnung verfeindeter Gemeinschaften.“


Das Projekt wird von der Fastenaktion mit € 10.000 unterstützt.